Brotterode am Inselsberg

Um Brotterode, den Inselsberg und seine Umgebung ranken sich eine Vielzahl von Sagen, Geschichten und unglaublichen Begebenheiten um goldsuchende Venetianer, spukende Burgfräuleins und geheimnisvolle Höhlen.

Vom Schatz unter dem Kleinen Inselsberg

In Brotterode lebte vor vielen Jahren ein alter Hirte, Jakob Robus, kurz der alte Jakob genannt. Der hütete seine Herde am Kleinen Inselsberg. An diesem Tag war es sehr heiß, und die Tiere waren durstig. Um aber zur Quelle zu gelangen, musste Jakob mit seiner Herde einen Umweg um die in der Nähe befindlichen Höhlen machen. Bei dieser Gelegenheit schaute der alte Hirte in eine der Höhlen und sah einen mächtigen Haufen goldgelber Knotten (Erzhaufen) aufgeschüttet. Der Hirte, dem dies gar seltsam vorkam, trat näher, nahm einen Stock und schlug, um sich zu überzeugen, mehrmals in die Knotten, so dass einige wegsprangen und beiseite fielen.

Kuhherde am Inselsberg


Da aber die durstigen Kühe nach der Quelle drängten, musste der Hirte die Höhle schnell verlassen und hatte seine Not, dass er die Herde wieder einholte.
Als Jakob Robus auf dem Rückweg wieder vorbeikam und nach dem Haufen sah, war dieser verschwunden.
Zu seinem noch größeren Erstaunen jedoch wurde er gewahr, dass sämtliche Knotten, die er vorhin mit dem Hirtenstab beiseite geschlagen, sich in blanke Goldstücke verwandelt hatten.
Überglücklich las er sie vorsichtig zusammen und zeigte sie abends seiner Frau, die dann auch am anderen Morgen in aller Frühe mit dem Hirten und ihrem großen Jungen sich an den bezeichneten Platz begab, leider aber einen sogenannten "Metzgersgang" machte. Keine Goldtaler waren weit und breit mehr zu sehen.